Warum misst der Augenoptiker den Augeninnendruck?
Augenoptiker sind Fachleute für gutes Sehen. Sie führen nicht nur die Brillenglasbestimmung zur Ermittlung der passgenauen Gläserstärke durch, sondern bieten auch verschiedene Testmethoden (Screeningtests) rund um das gute Sehen an. Zu diesen Testmethoden zählt die Messung des Augeninnendrucks. Dabei können Auffälligkeiten am Auge festgestellt werden. Die Messung des Augeninnendrucks kann den wichtigsten Risikofaktor für ein Glaukom bzw. Grünen Star aufdecken. Ein erhöhter Augeninnendruck steigert das Risiko, am Glaukom zu erkranken, um das 10- bis 15-fache.
Wird ein Glaukom nicht oder zu spät erkannt, besteht die Gefahr von schweren Schädigungen des Sehvermögens bis hin zur Erblindung. Ca. 2.000 Menschen erblinden in Deutschland jährlich neu aufgrund einer Glaukomerkrankung nach Aussagen des Initiativkreises Glaukomfrüherkennung. Die Messung des Augeninnendrucks geschieht beim Augenoptiker schnell, kompetent und meist ohne lange Wartezeiten. Der Augenoptiker ist allerdings nicht für eine umfassende, gesundheitliche Untersuchung der Augen zuständig. Hierfür gibt es die Ärzte für Augenheilkunde (Augenärzte).
Was ist der Augeninnendruck?
Das Auge ist mit einer gallertartigen Masse, dem Glaskörper, und einer Flüssigkeit, dem Kammerwasser, gefüllt. In dem Auge herrscht ein Druck, der Augeninnendruck, der durch das Kammerwasser erzeugt wird. Dieser Augeninnendruck verleiht dem Auge seine kugelförmige Gestalt. Das Kammerwasser wird ständig neu gebildet und muss in dem Maße, in dem es gebildet wird, auch wieder aus dem Auge abfließen. Ist der Abfluss des Kammerwassers behindert oder erschwert, steigt der Augeninnendruck an.
Wie wird der Augeninnendruck gemessen?
Für die Ermittlung des Augeninnendrucks verwendet der Augenoptiker modernste und geeichte technische Messgeräte, die sogenannten Non-Contact-Tonometer. Non-Contact bedeutet berührungslos, denn diese Geräte arbeiten mit einem Luftimpuls, der nur wenige Tausendstel Sekunden andauert. Mit diesem Luftimpuls wird die Hornhaut für einen kurzen Moment abgeflacht. Eine extrem genaue Uhr misst die Zeit, die dazu benötigt wird. Ein Computer im Non-Contact-Tonometer berechnet aus dieser Zeit mit großer Zuverlässigkeit den Augeninnendruck. Im Gegensatz zu früheren Messmethoden muss das Auge bei der Non-Contact-Tonometrie nicht mehr lokal betäubt werden. Als Kunde spüren Sie bei diesem Verfahren lediglich einen leichten Luftzug am Auge.
Was besagt das Messergebnis?
Der Augeninnendruck wird üblicherweise in „Millimeterquecksilbersäule“ (mmHg) angegeben. Zahlreiche Studien in verschiedenen Ländern ermittelten einen durchschnittlichen Augeninnendruck von 15mmHg. Als ein kritischer Augeninnendruck wird ein Wert von mehr als 21 mmHg angesehen. Erfahrungen haben aber gezeigt, dass bei nur rund fünf bis zehn Prozent aller Personen, die einen Augeninnendruck von mehr als 21 mmHg aufweisen, auch tatsächlich ein Glaukom oder Grüner Star vorliegt.
Die Messung des Augeninnendrucks beim Augenoptiker deckt nur einen Risikofaktor für ein Glaukom auf. Eine sichere Diagnose eines Glaukoms kann nur durch einen Arzt für Augenheilkunde aufgrund weiterer Untersuchungen erfolgen. Ein häufig vorkommendes Normaldruck-Glaukom fällt bei der Druckmessung nicht auf. Auch wenn sich die Messergebnisse einer Augeninnendruckmessung beim Augenoptiker im Normbereich bewegen, schließt dies das Vorliegen eines krankhaften Befundes nicht zuverlässig aus. Die Augeninnendruckmessung beim Augenoptiker ersetzt daher keine umfassende ärztliche Untersuchung.
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